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afrikanische Zwergmäuse (Mus minutoides)

--- Ernährung & Futter ---

 
 

Grundfutter:

Sämereien:

Untersuchungen des Mageninhaltes der afrikanischen Zwergmaus in ihrem natürlichen Habitat haben gezeigt, dass Sämereien von Gräsern mit zu der Hauptnahrung von mus minutoides gehören. Wellensittichfutter stellt daher ein gutes Basisfutter dar. Dieses kann mit anderen Sämereien gemischt werden. Hierfür eigenen sich Hafer(flocken), Hirse, Mais und andere Getreidesorten sowie Feinsämereien. Hirse kann zudem in Form von Kolbenhirse angeboten werden, an denen die Tiere gerne nagen.

Fertigfutter:

Zu den Sämereien, die ständig vorhanden sein sollten, bildet Maus- und Hamsterfutter eine solide Ergänzung. Es sollte jedoch davon abgesehen werden, nur das meist sehr großkörnige Fertigfutter für "normale" Mäuse und Hamster anzubieten, da gerade oftmals Jungtiere kleine Samen bevorzugen und Fertigfutter nicht annehmen.

Hartfutter

Knabberstangen für Wellensittiche sind eine gute Futterergänzung. An Kletterästen aufgehängt oder etwas schwerer zugänglich stellet es für die Tiere eine natürliche Beschäftigung dar, bei der sie ihre Nahrung nicht präsentiert bekommen sondern "erarbeiten" müssen. Zusätzlich wird durch das Nagen die Zähne auf natürliche Weise abgenutzt, so dass diese nicht zu lang wachsen. Aus diesem Grund sollte manchmal auch trockenes Brot und trockene Hundkuchen gegeben werden.

Heu & getrocknete Gräser

Heu und getrocknete Gräser werden primär zum Nestbau verwendet, man sieht jedoch zeitweise, dass Heu von den Zwergmäusen in kleineren Mengen gefressen wird. Es sollte wegen seines Ballaststoffgehaltes nicht fehlen.

 

Feuchtfutter:

Feuchtfutter ergänzt die Nahrungspallete durch Vitamine und Spurenelemente und hilft den Tieren bei der Regulation des Wasserhaushaltes. Feuchtfutter kann jeglicher Salat oder Obst und Gemüse darstellen. Es sollte jedoch auf "blähende" Sorten wie Kohlarten und Zucchini verzichtet werden. Sehr gut geeignet sind beispielsweise Gurke, Paprika, Erdbeeren, Banane, Salatblätter aber auch exotischere Früchte wie Papaya- oder Mangostücke werden nicht verschmäht. Bewährt hat sich ebenfalls die Fütterung der sehr vitaminreichen frisch gekeimten Sämereien sowie Sprossen. Es bleibt jedoch zu erwähnen, dass hier jedes Tier seine individuellen Vorlieben hat.

Das Feuchtfutter sollte immer frisch angeboten werden, nicht gefressene Reste sollten spätestens nach dem zweiten Tag aus dem Käfig entfernt werden.

 

Lebendfutter / Proteinfutter:

Eine weitere wichtige Komponente in der Nahrungspalette der Zwergmäuse sind Insekten. Kleine Engerlinge, Käfer, oder Heuschrecken werden gelegentlich von den Zwergmäusen erbeutet und stellen eine wichtige Quelle für Proteine bzw. tierisches Eiweiß dar. In der Gefangenschaft hat sich die Gabe von Mehlwürmern, die in der Zoohandlung erhältlich sind, ebenfalls bewährt. Sollten sie die Gabe von Lebendfutter scheuen kann als Notlösung proteinreicher Babybrei angeboten werden. Tierisches Eiweiß ist für die Zwergmäuse unerlässlich; fehlt es permanent kann es Kannibalismus kommen, insbesondere wird vom Auffressen der Jungtiere berichtet.

Mehlwurm in einzelnen Entwicklungsstadien:

Mehlwürmer in den einzelnen Entwicklungsstadien

 

Wasser:

Das ständige Vorhandensein von Wasser ist unumgänglich. Fehlt es und ist kein Feuchtfutter vorhanden, verenden die Tiere rasch. Auch beim Fehlen von Wasser wird von Kannibalismus berichtet.

Es hat sich bewährt das Wasser entweder in einem kleinen Schälchen anzubieten, das erhöht (z.B. auf einem Stein) steht. Steht die Wasserschale im Einstreu ist sie meist schon nach wenigen Stunden stark verdreckt. Die Schale sollte nicht zu hoch sein (max. 1,5-2 cm), damit die Tiere (insbesondere Jungtiere oder ältere Tiere) nicht versehentlich ertrinken. Das Wasser kann auch in sog. Nippeltränken angeboten werden. Nach einer kurzen Gewöhnungsphase kommen die Tiere hiermit sehr gut zurecht. Während dieser Zeit sollte vorsorglich jedoch eine zweite Wasserquelle oder vermehrt Grünfutter (z.B. Gurke) vorhanden sein. Eine dritte sehr gute alternative sind Tränken, die für Wellensittiche angeboten werden. Diese vermindert unserer Ansicht nach die Vorteile der beiden zuerst genannten Möglichkeiten. Das Wasser ist gut zugänglich, es besteht ein Wasser-Reservoir aber durch die relativ kleine Oberfläche verschmutzt das Wasser nicht so schnell. Dennoch sollte das Wasser alle paar Tage ausgewechselt werden.

Beispiele für verschiedene Tränken:

Vogeltränke Nippeltränke für Nager

 

Wasserzusätze:

Für Nager gibt es vielfältige Wasserzusätze. Diese sind in der Regel auch alle für afrikanische Zwergmäuse geeignet. Es sollte jedoch bei den Zusätzen darauf geachtet werden, dass der Anteil von fettlöslichen Vitaminen (A,D,E,K) nicht zu hoch ist. Die Tiere trinken im Vergleich zu ihrem Körpergewicht teilweise deutlich mehr als andere Nagetiere. Das bedeutet, dass bei gleicher Dosierung der Vitamine im Trinkwasser deutlich mehr Zusätze pro Körpergewicht aufgenommen werden. Dies kann über längere Zeit zu Hypervitaminosen führen. Wir empfehlen daher bei Zwergmäusen nur ein Viertel bis die Hälfte der angegeben Dosierung.

 

Sonstiges:

Ratsam für den Mineralienhaushalt ist ein Salzleckstein bzw. Mineraliensteine sowie Sepia-Schalen, das beides in der Regel sehr gut von den Tieren angenommen wird.

Sepaischalen und Mineraliensteine werden in der Zoohandlung meist für Sittiche angeboten

 

 



  Marcus Grimm 2005